Welche Voraussetzungen gelten für deutsche Paare, um am Programm teilzunehmen?

1. Einführung – Der Traum vom eigenen Kind

Viele deutsche Paare, die seit Jahren versuchen, Eltern zu werden, stoßen in Deutschland an rechtliche und medizinische Grenzen. Leihmutterschaft ist hierzulande verboten, was viele dazu bewegt, ins Ausland zu gehen. Länder wie die Ukraine, Georgien oder Griechenland bieten seit Jahren legale und strukturierte Programme an.
Allein zwischen 2015 und 2023 entschieden sich über 4.800 deutsche Paare für eine internationale Leihmutterschaft. Die Gründe sind unterschiedlich – Unfruchtbarkeit, medizinische Risiken oder das Fehlen einer Gebärmutter. Doch bevor der Traum beginnt, müssen klare Voraussetzungen erfüllt werden.


2. Rechtlicher Hintergrund – Warum Deutschland Grenzen setzt

Das deutsche Embryonenschutzgesetz von 1991 untersagt jede Form der Leihmutterschaft.
Nach §1 Absatz 2 gilt: Niemand darf eine Schwangerschaft austragen, um das Kind danach an andere abzugeben. Wer es dennoch organisiert, riskiert Strafen von bis zu drei Jahren Haft oder Geldbußen.
Daher dürfen deutsche Paare solche Programme nur im Ausland beginnen. Wichtig ist dabei, dass die gewählte Klinik in einem Land arbeitet, in dem Leihmutterschaft rechtlich erlaubt ist – etwa in der Ukraine, wo seit 2002 ein klarer Rechtsrahmen existiert.


3. Wer darf teilnehmen – rechtliche Grundvoraussetzungen für Paare

In den meisten Ländern, die Leihmutterschaft zulassen, dürfen nur heterosexuelle, verheiratete Paare teilnehmen.
Das bedeutet: Eine Heiratsurkunde ist Pflicht. In der Ukraine wird sie vor dem Programmstart ins Ukrainische übersetzt und notariell beglaubigt.
Beide Partner müssen über 18 Jahre alt sein und voll geschäftsfähig handeln können.

Ein interessanter Punkt: Zwischen 2020 und 2024 genehmigten ukrainische Kliniken 94 % der Anträge deutscher Paare – ein Hinweis auf die gute Vorbereitung der meisten Teilnehmer.
Jedoch lehnen manche Länder Anträge ab, wenn einer der Partner schwerwiegende Erkrankungen hat, etwa chronische Infektionen oder genetische Defekte, die das Kind gefährden könnten.


4. Medizinische Voraussetzungen – Gesundheit ist die Basis

Vor Beginn des Programms wird jedes Paar medizinisch gründlich untersucht.
Frauen müssen ihre hormonellen und reproduktiven Werte nachweisen, Männer liefern Spermaproben zur Analyse.
Die Untersuchungen umfassen Bluttests, genetische Screenings und Infektionsprüfungen.
Im Durchschnitt dauern diese Voruntersuchungen 4 bis 6 Wochen, abhängig von der Klinik.

Statistisch gesehen erfüllen 82 % der deutschen Paare alle medizinischen Anforderungen beim ersten Anlauf.
Bei den restlichen Fällen müssen zusätzliche Behandlungen erfolgen – etwa Hormontherapie oder Kryokonservierung von Eizellen.


5. Nachweis der medizinischen Notwendigkeit

Eine der wichtigsten Bedingungen: Das Paar muss medizinisch begründen, warum eine Leihmutterschaft erforderlich ist.
Das kann eine fehlende Gebärmutter, wiederholte Fehlgeburten oder Unfruchtbarkeit sein.
Ein ärztliches Attest aus Deutschland dient als Grundlage. Dieses Dokument wird beglaubigt, übersetzt und anschließend der Klinik im Ausland vorgelegt.

Zwischen 2018 und 2023 gaben 71 % der deutschen Paare als Grund „medizinische Unmöglichkeit einer Schwangerschaft“ an, während 18 % psychologische oder soziale Gründe nannten.
Die Dokumentation ist entscheidend – sie schützt sowohl Eltern als auch die Leihmutter rechtlich.


6. Finanzielle Voraussetzungen – Planung ist alles

Leihmutterschaft erfordert finanzielle Stabilität.
In der Ukraine beginnen Programme bei etwa 45.000 Euro, in Georgien bei 38.000 Euro.
Luxuriösere Modelle mit genetischer Diagnostik, VIP-Unterbringung oder garantierter Schwangerschaft kosten bis zu 70.000 Euro.

Pauschalpreise sind selten. Oft werden Ratenzahlungen vereinbart:

  • 30 % beim Vertragsabschluss
  • 40 % nach Embryotransfer
  • 30 % bei der Geburt des Kindes

Eine Agentur hilft, diese Struktur transparent zu gestalten, um unvorhergesehene Kosten zu vermeiden.


7. Dokumente, die erforderlich sind

Vor Beginn des Programms müssen mehrere Unterlagen vorbereitet werden:

  1. Reisepässe beider Partner
  2. Heiratsurkunde (beglaubigt und übersetzt)
  3. Ärztliches Attest über die medizinische Notwendigkeit
  4. HIV- und Hepatitis-Tests
  5. Einverständniserklärung zur genetischen Nutzung von Material
  6. Notariell beglaubigte Vollmacht für die Agentur

Im Durchschnitt dauert die Zusammenstellung aller Dokumente 6 bis 8 Wochen.
Fehler bei der Apostille oder Übersetzung sind die häufigsten Ursachen für Verzögerungen – rund 14 % der Paare erleben dadurch eine Verlängerung des Zeitplans.


8. Emotionale Vorbereitung – mehr als Papierkram

Eine Leihmutterschaft ist nicht nur ein rechtlicher Prozess, sondern eine emotionale Reise.
Viele Kliniken verlangen ein psychologisches Gespräch vor Programmstart.
Dieses Gespräch soll sicherstellen, dass beide Partner das Verfahren verstehen und emotional bereit sind.

Eine Statistik aus 2022 zeigt, dass 67 % der Paare das Gespräch als „hilfreich und beruhigend“ empfanden.
Psychologen achten darauf, dass keine unrealistischen Erwartungen bestehen – etwa sofortige Schwangerschaft oder 100%ige Erfolgsgarantie.


9. Rolle der Agentur – Begleitung von Anfang bis Ende

Eine Agentur übernimmt die Organisation, Kommunikation und rechtliche Absicherung.
Sie koordiniert alle Beteiligten – von Klinik über Notar bis zur Leihmutter.
Gute Agenturen arbeiten mit transparenten Prozessen, regelmäßigen Updates und medizinischen Berichten.

Zwischen 2020 und 2024 gaben 91 % der Eltern an, dass die Wahl einer erfahrenen Agentur entscheidend für ihren Erfolg war.
Manche Agenturen bieten Rundum-Pakete mit Dolmetschern, Transfers, Unterkunft und Rechtsberatung.


10. Genetische Beteiligung – biologische Verbindung sichern

In den meisten Ländern wird erwartet, dass mindestens ein Elternteil genetisch mit dem Kind verwandt ist.
Das heißt: Entweder die Eizellen der Mutter oder das Sperma des Vaters müssen verwendet werden.
Dieses Prinzip schützt vor juristischen Komplikationen bei der späteren Anerkennung des Kindes in Deutschland.

Eine Statistik aus 2023 zeigt, dass 92 % der deutschen Paare** eigene genetische Zellen** nutzten, um die biologische Verbindung sicherzustellen.


11. Rechtliche Absicherung – Verträge schützen alle Parteien

Der Vertrag zwischen Eltern, Agentur und Leihmutter regelt alle Rechte und Pflichten.
Er enthält Informationen über Zahlungen, medizinische Betreuung, Notfallmaßnahmen und rechtliche Verantwortung.
Juristische Experten empfehlen, Verträge doppelt zu prüfen – einmal in Landessprache, einmal auf Deutsch.

Seit 2019 werden etwa 85 % dieser Vereinbarungen zusätzlich digital archiviert, um Rechtssicherheit auch bei internationalen Streitfällen zu gewährleisten.


12. Dauer des gesamten Prozesses

Vom ersten Kontakt bis zur Geburt vergeht meist etwa ein Jahr.
Die einzelnen Phasen:

  • Vorbereitung und Dokumente: 6–10 Wochen
  • Medizinische Untersuchungen: 4–6 Wochen
  • Auswahl der Leihmutter: 8–12 Wochen
  • Schwangerschaft: ca. 38 Wochen

Insgesamt also zwischen 13 und 16 Monaten.
Paare, die ihre Dokumente frühzeitig vorbereiten, verkürzen die Gesamtdauer durchschnittlich um 14 %.


13. Nach der Geburt – Anerkennung in Deutschland

Nach der Entbindung wird das Kind zunächst im Geburtsland registriert.
In der Ukraine gelten automatisch die Wunscheltern als rechtliche Eltern.
Für die Einreise nach Deutschland ist ein vorläufiger Pass nötig, der über die Botschaft ausgestellt wird.

Zwischen 2021 und 2023 erhielten 95 % der Neugeborenen innerhalb von 10 Tagen ihre Reisedokumente.
Danach erfolgt in Deutschland die Eintragung ins Geburtenregister – meist mit Hilfe eines Fachanwalts für Familienrecht.


14. Ethische Verantwortung – bewusste Entscheidung treffen

Leihmutterschaft bedeutet Verantwortung.

Jedes Paar sollte sich der emotionalen, moralischen und rechtlichen Tragweite bewusst sein.

Ein Kind ist kein Projekt, sondern eine Lebensentscheidung.

Organisationen wie Leihmutterschaft Global betonen deshalb die Bedeutung von Aufklärung, ehrlicher Motivation und ethischem Bewusstsein in jedem Schritt des Prozesses.

Eine Untersuchung von 2022 zeigte, dass Paare, die sich intensiv vorbereitet hatten, in 89 % der Fälle ein harmonisches Familienleben führten.

Sorgfalt, Transparenz und Respekt bilden die Basis jeder erfolgreichen Leihmutterschaft.


15. Fazit – Planung, Geduld und Vertrauen führen zum Ziel

Der Weg zur Elternschaft über eine Leihmutterschaft ist anspruchsvoll, aber erfüllend.
Er erfordert Organisation, Geduld und Vertrauen – sowohl in den Prozess als auch in die Menschen, die ihn begleiten.
Seit 2015 hat sich die Zahl deutscher Paare, die sich für diesen Weg entscheiden, fast verdoppelt.

Die Kombination aus medizinischem Fortschritt, klarer Rechtslage im Ausland und professioneller Betreuung macht es möglich, dass der Traum vom eigenen Kind Realität wird.
Wer gut vorbereitet startet, hat die besten Chancen auf Erfolg – und erlebt am Ende das schönste Gefühl der Welt: das erste Lächeln seines Babys.

Scroll to Top